Geländesport mit vollem Einsatz
8. ADAC Enduro-Heidepokal in der Vellahner Heide
Vellahn: Das hatten sich Fahrer, Zuschauer und Organisatoren verdient. Nach dem gruseligen Wetter im Vorjahr ging die achte Auflage des ADAC Enduro-Heidepokals bei perfeken äußeren Bedingungen über die Bühne.
Der veranstaltende MC Vellahn konnte 170 Enduro-Könner aus dem gesamten norddeutschen Raum begrüßen (SVZ berichtete). Von den Senioren Ü40 über die Hobby- und Klassik-Klasse bis hin zu den Sportfahrern nahmen alle den abgesteckten Kurs durch die Vellahner Heide in Angriff, im Kampf um Wertungspunkte für verschiedene Wettbewerbe - die norddeutsche und die ADMV-Geländemeisterschaft, den ADAC EnduroCup (AEC) oder die Enduro-Landesmeisterschaft MV.
Was viele Teilnehmer nicht wussten: Bis eine Woche vor der Veranstaltung stand die Streckenführung der sechsmal zu meisternden Etappe noch auf der Kippe. Die Vellahner hatten unerwartet keine Genehmigung für das Befahren des bisher bevorzugten Kieswerkes erhalten."Das zuständige Bergamt hat auf Grund einer illegalen Fahrt in einem sächsischen Kieswerk mit tödlichem Ausgang reagiert, und der ehrliche Sport hat nun das Nachsehen", sagte Thomas Herr zur Erklärung."Dadurch fehlten uns einige Kilometer. Dieser Umstand konnte dank der Erlaubnis des hiesigen Revierleiters kompensiert werden. Und so war die Veranstaltung gerettet", pustete der sportliche Leiter des MC Vellahn schon im Vorfeld einmal ganz tief durch.
Gestartet wurde in zwei Gruppen. Am Vormittag hatte insbesondere die Senioren-Klasse (S40) einiges an Spannung zu bieten. Der für den MC Rehna fahrende Stormarner Arne Domeyer, mehrfacher Heidepokalsieger im Motocross, lieferte sich Runde um Runde ein packendes Stechen mit Ronny Thoms (Roggow/MC Bergring Teterow) und Andreas Held (Hinrichshagen/MC Greif). Am Ende legte Ex-Europameister Domeyer in den Sonderprüfungen aber die besten Zeiten hin. Seine 37:30,53 Minuten brachten ihm zudem den zweiten Platz in der Championatswertung. Nur einer war schneller. Nachdem Vorjahressieger Robert Riedel nicht für Vellahn gemeldet hatte und Tilmann Krause verletzungsbedingt passen musste, kam die Favoritenrolle Björn Feldt zu. Und der Grevesmühlener wurde dieser Rolle vollauf gerecht. Er dominierte die Sportfahrerklasse, gewann in 36:22,58 Minuten mit deutlichem Abstand auch das Championat und vergrößerte so seine Trophäensammlung um einen weiteren Heidepokal. Gesamtdritter wurde der Woltersdorfer Nico Rambow, der sich in 38:05,07 Minuten den zweiten Platz bei den Sportfahrem gesichert hatte.
Aus regionaler Sicht gab es einige erfreuliche Ergebnisse zu notieren. Der MC Vellahn stellte mit Dustin Puschmann den Schnellsten in der Klasse AEC1 (zugleich Dritter bei den Sportfahrern). Hendrik Baier landete in der AEC3 auf dem dritten Platz. Zwei Klassen-Siege konnte der MC Boizenburg verbuchen. Der 18-jährige Lane Heims war in der E1 die klare Nummer eins. Dass er die viertschnellste Zeit aller Teilnehmer herausfuhr (39:09,57), unterstreicht seine starke Leistung. Sein Club-Kollege Jörg Wildhagen entschied die Klassik-Klasse für sich. Die Boizenburger Stimmung wurde ein wenig durch die Tatsache getrübt, dass sich Eric Behncke unglücklich am Knie verletzte, was zu einer für eine Geländefahrt eher ungewöhnlichen Verletzungsunterbrechung führte. Er wurde per Hubschrauber nach Hamburg gebracht, konnte das Krankenhaus aber am Abend wieder verlassen und wartet jetzt auf einen OP-Termin. Die Enduro-"Familie" wünscht baldige Genesung.
Die meisten Aktiven des MC Vellahn brachten sich bei der Rundfahrt organisatorisch ein. "Noch am Abend wurden Felder und Wälder beräumt, so dass schon am nächsten Tag von dem ganzen ,Spuk' nichts mehr zu sehen war", bedankten sich Clubchef André Eltermann und der für den Enduro-Bereich verantwortliche Christian Haupt bei ihren Vereinsmitgliedern. Es bleibt kaum Zeit zum Verschnaufen. Die nächste große Herausforderung steht bereits vor der Tür. Am 19. Mai veranstalten die Vellahner Motorsportler ihren 37. ADAC Motocross-Heidepokal. Neben der DM, der 125ccm und der Landesmeisterschaft der Senioren dann erstmals im Programm: die deutschen Meisterschaften Open, also der Königsklasse im Motocross.